Asiatische Hornisse in Mülheim an der Ruhr angekommen

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Jedes Jahr wandern einige Tiere oder Pflanzen nach Deutschland ein. Seit 2014 verbreitet sich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) von Frankreich aus auch in Deutschland. Nun ist die Asiatischen Hornissen auch in Mülheim an der Ruhr angekommen. Gleich an mehreren Stellen sind sie gesichtet worden: Altstadtfriedhof, Großenbaumer Straße, Georgstraße und Kuhlendahl. Es ist davon auszugehen, dass es noch eine Vielzahl mehr Nester gibt. Als gebietsfremde invasive Art ist sie eine zu bekämpfende Hornissenart.

https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/liste/3800-asiatische-hornisse-eingewandert

https://www.laves.niedersachsen.de/startseite/tiere/bienenkunde/informationsmaterial/gekommen-um-zu-bleiben-die-asiatische-hornisse-breitet-sich-weiter-in-deutschland-aus-189182.html

https://www.velutina.de/

Vespa crabro ist als heimische Art stark gefährdet und steht unter besonderen Schutz. Auch wenn es Farbvarianten der Vespa crabro gibt, ist sie leicht von der Asiatischen Hornisse zu unterscheiden. 

Vespa crabro:

  • Kopf: gelb bis rot
  • Brust (Pronotum): rotbraun
  • Beine: braun-rot
  • Hinterleibselemente (Tergiten): kräftig gelb schwarz

Vespa velutina nigithorax:

  • Kopf: dunkelorange
  • Brust (Pronotum): schwarz
  • Beine: schwarz-gelb
  • Hinterleibselemente (Tergiten): schwarz bis dunkel gelbbraun

Die Asiatische Hornisse ist kleiner als unsere einheimische Hornisse. Vespa crabro baut kleinere Nester als ihre asiatischen Verwandten. Ein Nest beherbergt 100 bis 600 Tiere. Es kann aber auch größere Nester je nach Futterangebot und Klima geben. Bei der Asiatischen Hornisse können es auch mehr als 2000 Tiere in einem Sekundärnest sein.

Beim Nestbau sind sie sich ähnlich. Aus Totholz bauen beide Arten Ihr Nest. Beide Arten bauen Filialnester wenn ihr Anfangsnest zu klein geworden ist. Bei der Heimischen Hornisse ist das Nest unten offen und in geschützten Hohlräumen gebaut mit seitlichen Luftaschen. 

Die Asiatische Hornisse baut ihr Anfangsnest in Bodennähe um dann ihr Filialnest in hohen Bäumen zu bauen. Das Sekundärnest kann dann eine Größe von einem Meter Durchmesser erreichen. 

Beide Hornissenarten sind friedlich und werden oft erst im Herbst bemerkt wenn ihre Volksstärke sehr groß ist. Unsere heimische Vespa crabro ist nachtaktiv und wird vom Licht in den Fenstern angezogen.

Etwas sorgen machen sich die Imker*innen weil die Asiatische Hornisse bis zu 85% Honigbienen auf dem Speisezettel hat. Vitale Bienenvölker scheinen aber mit dem Verlust an Flugbienen zurecht zu kommen. Wie es bei gefährdeten Wildbienen ist wird man sehen.

Die Ausbreitung der Vespa velutina nigrithorax wird trotz Bekämpfungsmaßnahmen wohl nicht aufzuhalten sein. Ihre Nester werden erst entdeckt wenn die Jungköniginnen bereits ausgeflogen sind. Da hat die Vermehrung dann bereits stattgefunden.

Eine Ausbreitung gilt es zu verhindern. Nester müssen vernichtet werden. Nester müssen gemeldet werden.

Bitte haltet die Augen auf und meldet die Asiatische Hornisse möglichst mit Foto der Unteren Naturschutzbehörde.

Meldung an: daniela.specht@muelheim-ruhr.de

Reinhard Netzeband