Imkern auf La Palma

La Palma: Honigsorten

Auf der kanarischen Insel La Palma herrscht ganzjährig ein gemäßigtes Klima. Die Temperaturen sind annährend gleichbleibend über 20 ° C, nur in höheren Lagen kann im Winter durchaus auch Schnee fallen. Aus Sicht der Honigbiene ein ideales Umfeld, denn sie finden auf der Insel ganzjährig blühende Trachtpflanzen, wobei die Mandelblüte zum Jahresbeginn nicht nur für die Einheimischen Palmeros ein besonderes Fest darstellt.

Bienenstöcke findet man vereinzelt sogar einsehbar von Straßen, ansonsten begegnen einem Honigbienen außerhalb der Mandelblüte eher vereinzelt an wild blühenden Pflanzen auf Wanderungen über die grüne Insel der Kanaren.
Wer über die Insel wandert, begegnet vor allem Hummeln und Wildbienen in großer Zahl – sogar in hochalpinen Lagen auf knapp über 2.400 Metern.

Honig, der auf La Palma erzeugt wird, findet man in den Supermärkten unter den Bezeichnungen „Mieles de Milflores Tagoja“ und „Mieles Taburiente®“. Es ist ein dunkler Heidehonig, von Pflanzen, die Baum-groß werden. Gesammelt wird der Honig überwiegend von Carnica-Bienen, mit denen auch die Varroa-Milbe Einzug auf die Insel gefunden hat. Im Jahr 2005 wurde die Varroa wohl auf die Insel eingeschleppt und hat seitdem sowohl bei wild lebenden Bienenvölkern als auch bei den von Imkern betreuten Bienenstöcken große Schäden hinterlassen.

Ursprünglich war auf La Palma nur die „kleine Schwarze“ Biene – Mellifera mellifera – bekannt, mit ihr die Varroa-Milbe unbekannt.
Der deutsche Bio-Imker Stephan Braun hat sich auf die ursprüngliche Honigbiene von La Palma zurückbesonnen. Er verzichtet konsequent auf alle unnatürlichen chemischen Produkte bei der Behandlung und setzt auf die kleine einheimische Biene, die seinen Erfahrungen nach mit der Varroa-Milbe deutlich besser klarkommt. Seine Mittelwände besitzen eine Zellgröße von nur 4,9 mm statt der üblichen 5,4 mm, sodass sich die Varroa-Milbe für ihre Vermehrung konsequent auf die größere Drohnenbrut beschränkt und die Brutzellen der Arbeiterinnern unangetastet lässt.
Er folgt damit konsequent den Erfahrungen, die das Ehepaar Lusby in den USA in den letzten Jahrzehnten gemacht hat.

Honig mit großem Preisgefälle

Der Honig in den Supermärkten ist bereits ab 2,45 Euro im 250-Gramm-Glas erhältich und damit sehr günstig; auf dem Markt in Los Llanos kostet ein 500-Gramm-Glas Honig eines kleinen Anbieters 3,90 Euro. Für den Supermarkt-Honig sinkt der Preis auf dem Markt in Mazo auf 2,20 Euro – im Kiloglas günstige 6,00 Euro.
Sehr viel mehr erzielt dagegen der Bio-Honig vom einzigen Erzeuger der Insel: 250 Gramm kosten 5,00 Euro, 1 Kilogramm kostet 15,00 Euro.

Kein Honig, aber dennoch eine Spezialität der Nachbarinsel Gomera ist Palmhonig, der aus dem Saft der Palmen – ganz ohne die Fleißarbeit der Bienen – gewonnen wird. Die etwas irreführende Bezeichnung Honig muss man kennen – und auch für den goldenen Sirup muss man für knapp 200 Gramm bereit sein, mehr als 4,00 Euro zu zahlen.

Rezept aus La Palma

Eine Avocado schälen und den Kern entfernen. In einer kleinen Schlüssel mit einer Gabel ein Mus aus der Avocado machen. Aus einer Orange oder Zitrone den Saft pressen und in das Avocado-Mus einrühren. Eine Prise Salz hinzufügen und mit reichlich Honig abschmecken.